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Bildbearbeitung 2


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Letzte Aktualisierung: 10.01.2011



Inhalt
Seite 1
   Einleitung
   Kontrastverstärkung und Farbabgleich
   Komposit durch Addition
Seite 2
   Komposit durch Maskierung
   Sternverkleinerung
Seite 3
   Bildbearbeitung Schritt für Schritt
Für größere Fotos bitte auf die Bilder klicken.

Komposit durch Maskierung

Bei der Maskierungstechnik werden mehrere Bilder des gleichen Objektes partiell zusammengesetzt. Hierbei werden nur die Bildteile verwendet, die richtig belichtet sind. 

Wieder werden mehrere Fotos des gleichen Objektes z.B. mit unterschiedlichen Belichtungszeiten aufgenommen. Auf jedem Bild ist nur ein bestimmter Teil des Objektes richtig belichtet und somit detailliert zu erkennen. Ziel ist es, ein Bild zu erzeugen, dass das Objekt in seiner ganzen Ausdehnung detailliert zeigt.
 
 
Rohbilder, großes Foto

Orionnebel M42

Dieses Objekt weist starke Helligkeitsunterschiede vom Zentrum bis zu den Ausläufern auf. Gleichzeitig entstehen durch die Überlagerung von roten Emissions- und blauen Reflexionsnebeln feinste Farbabstufungen.

Die hier gezeigten Bilder entsprechen nicht mehr dem heutigen Qualitätsstandard, aber das Verfahren kann damit gut erläutert werden.

Die Rohbilder entstanden folgendermaßen:
Optik:  Schmidt-Cassegrain Teleskop 8“, f=1200 mm, 1:6
Film:  Kodak Ektachrome P1600x, hypersensibilisiert 
Belichtungszeit:
Bild 1: 5 min. bei 1600 ASA
Bild 2: 10 min. bei 1600 ASA
Bild 3: 14 min. bei 400 ASA
Bild 4: 10 min. bei 400 ASA
Bild 5: 5 min. bei 400 ASA
Die Farbunterschiede beruhen wohl auf den unterschiedlichen Entwicklungsprozessen.

Komposit 1+2, großes Foto

Teilkomposite

Zunächst wurde von den Bildern 1 und 2 ein Komposit durch Maskierung erstellt, wie im Folgenden erläutert. Hier fehlen jedoch die Blauanteile und der Zentralbereich ist immer noch ausgebrannt.

Komposit 3+4+5, großes Foto Von den Bildern 3 bis 5 wurde ein Komposit durch Addition erzeugt. Dies ist farblich in Ordnung und auch der Zentralbereich ist nicht zu sehr überbelichtet. Hier fehlen jedoch die schwachen Ausläufer des Nebels.

Überlagerung

Die beiden Bilder werden nun exakt übereinander gelegt. Wenn die Bilder, wie in diesem Fall, nicht in der gleichen Kameraausrichtung entstanden sind, ist dies ein etwas schwierigeres Unterfangen.
Das  Bild mit der geringeren Ausdehnung kommt in die obere Ebene, in diesem Fall also Bild 3+4+5.

Maske, großes Foto

Maske

Aus dem oberen Bild wird eine Maske erzeugt, wie die links abgebildete. Hierzu wird eine Farbauswahl des schwarzen Hintergrundes mit weichen Kanten verwendet und evtl. noch weichgezeichnet. 

Bild 3+4+5 maskiert, großes Bild

Oberes Bild maskiert

Die schwarzen Bereiche der Maske decken Teile des oben liegenden Bildes ab, so dass davon nur der links sichtbare Ausschnitt verwendet wird. Die maskierten Bereiche sind transparent.

Ergebnis M42, großes Foto

Ergebnis Orionnebel M42

Macht man das darunter liegende Bild mit der größeren Ausdehnung sichtbar, so hat man schon fast das Endergebnis vorliegen. Die beiden Teilbilder können nun noch bezüglich Tonwerten, Farbabgleich, und Schärfe aufeinanderabgestimmt werden, bevor sie zu einem Bild zusammengefasst werden. 

Zum guten Schluss können noch die Sternpunkte verkleinert werden, um den Blick auf den Nebel zu konzentrieren.

   

Sternverkleinerung

Sterne sind auf fotografischen Emulsionen nicht punktförmig, wie bei der visuellen Betrachtung. Je nach Helligkeit der Sterne (und Genauigkeit der Nachführung), handelt es sich um mehr oder weniger große Flächen. Insbesondere bei sehr langen Belichtungszeiten und bei Ausschnittvergrößerungen stören die mitunter großen weißen Flecken die Ästhetik des Bildes.

Da nicht jeder Stern einzeln bearbeitet werden kann, wird im Folgenden ein Verfahren beschrieben, wie alle größeren Sterne gleichzeitig verkleinert werden können. Hierbei wird besonderen Wert darauf gelegt, dass kleinere Sterne nicht verschwinden (die Bildinformation soll ja nicht verfälscht werden!) und dass keine Ränder um die Sterne entstehen.
 
Hantelnebel große und kleine Sterne, großes Foto
Der Hantelnebel vor und nach der Verkleinerung der Sterne. Die großen Sterne dominieren das Bild und lassen den Nebel in den Hintergrund treten. Bei den kleinen Sternen wird der Blick direkt auf den Nebel gelenkt. 

Das Verfahren

Die im Folgenden genannten Befehle gelten für Photoshop. In anderen Bildbearbeitungsprogrammen lassen sich sicherlich analoge Befehle finden.

1. Auswahl - Farbbereich - Lichter
Es wird eine Auswahl der hellen Sterne getroffen. Eventuell mitausgewählte helle Bereiche des Objektes müssen aus der Auswahl entfernt werden.

2. Auswahl transformieren - verkleinern
Hierdurch werden die kleinen Sterne aus der Auswahl entfernt, damit sie beim Verkleinern nicht verschwinden. Um wie viele Pixel die Auswahl verkleinert wird ist von Bild zu Bild unterschiedlich und muss ausprobiert werden.

3. Auswahl transformieren - ausweiten
Die Auswahl wird nun um einige Pixel (z.B. 5) mehr ausgeweitet, als sie vorher verkleinert wurde. Dadurch wird ein dunkler Rand um die Sterne mit erfasst.

4. Filter - sonstige - Dunkle Bereiche vergrößern
Der dunkle Rand wird nun in die hellen Bereiche hinein interpoliert. Um wie viele Pixel vergrößert wird muss wiederum ausprobiert werden. Hier sollte man vorsichtig vorgehen.

Eventuell wendet man das Verfahren auf die verbliebenen großen Sterne noch mal an.

großer und kleiner Stern, großes Foto Diese beiden Bilder zeigen jeweils den gleichen Ausschnitt aus den Bildern oben, bei der ursprünglichen Auflösung. Es handelt sich hierbei um den helleren Stern, etwas über der Mitte des Nebels. Die Strukturen des Nebels werden bei der Verkleinerung des Sterns fortgesetzt, so dass kein hässlicher Rand entsteht.

 
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