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Inhalt
Seite
1
Einleitung
Kontrastverstärkung und Farbabgleich
Komposit durch Addition
Seite
2
Komposit durch Maskierung
Sternverkleinerung
Seite 3
Bildbearbeitung Schritt für
Schritt
Für größere Fotos bitte
auf die Bilder klicken.
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Komposit durch Maskierung
Bei der Maskierungstechnik werden
mehrere Bilder des gleichen Objektes partiell zusammengesetzt. Hierbei
werden nur die Bildteile verwendet, die richtig belichtet sind.
Wieder werden mehrere Fotos des gleichen Objektes
z.B. mit unterschiedlichen Belichtungszeiten aufgenommen. Auf jedem Bild
ist nur ein bestimmter Teil des Objektes richtig belichtet und somit detailliert
zu erkennen. Ziel ist es, ein Bild zu erzeugen, dass das Objekt in seiner
ganzen Ausdehnung detailliert zeigt.
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Orionnebel M42
Dieses Objekt weist starke Helligkeitsunterschiede
vom Zentrum bis zu den Ausläufern auf. Gleichzeitig entstehen durch
die Überlagerung von roten Emissions- und blauen Reflexionsnebeln
feinste Farbabstufungen.
Die hier gezeigten Bilder entsprechen nicht mehr dem
heutigen Qualitätsstandard, aber das Verfahren kann damit gut erläutert
werden.
Die Rohbilder entstanden folgendermaßen:
Optik: Schmidt-Cassegrain Teleskop 8“,
f=1200 mm, 1:6
Film: Kodak Ektachrome P1600x, hypersensibilisiert
Belichtungszeit:
Bild 1: 5 min. bei 1600 ASA
Bild 2: 10 min. bei 1600 ASA
Bild 3: 14 min. bei 400 ASA
Bild 4: 10 min. bei 400 ASA
Bild 5: 5 min. bei 400 ASA
Die Farbunterschiede beruhen wohl auf
den unterschiedlichen Entwicklungsprozessen. |
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Teilkomposite
Zunächst wurde von den Bildern 1 und
2 ein Komposit durch Maskierung erstellt, wie im Folgenden erläutert.
Hier fehlen jedoch die Blauanteile und der Zentralbereich ist immer noch
ausgebrannt. |
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Von den Bildern 3 bis 5 wurde ein Komposit
durch Addition erzeugt. Dies ist farblich in Ordnung und auch der Zentralbereich
ist nicht zu sehr überbelichtet. Hier fehlen jedoch die schwachen
Ausläufer des Nebels.
Überlagerung
Die beiden Bilder werden nun exakt übereinander
gelegt. Wenn die Bilder, wie in diesem Fall, nicht in der gleichen
Kameraausrichtung entstanden sind, ist dies ein etwas schwierigeres Unterfangen.
Das Bild mit der geringeren Ausdehnung
kommt in die obere Ebene, in diesem Fall also Bild 3+4+5. |
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Maske
Aus dem oberen Bild wird eine Maske erzeugt,
wie die links abgebildete. Hierzu wird eine Farbauswahl des schwarzen
Hintergrundes mit weichen Kanten verwendet und evtl. noch weichgezeichnet. |
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Oberes Bild maskiert
Die schwarzen Bereiche der Maske decken
Teile des oben liegenden Bildes ab, so dass davon nur der links sichtbare
Ausschnitt verwendet wird. Die maskierten Bereiche sind transparent. |
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Ergebnis Orionnebel M42
Macht man das darunter liegende Bild mit
der größeren Ausdehnung sichtbar, so hat man schon fast das
Endergebnis vorliegen. Die beiden Teilbilder können nun noch bezüglich
Tonwerten, Farbabgleich, und Schärfe aufeinanderabgestimmt werden,
bevor sie zu einem Bild zusammengefasst werden.
Zum guten Schluss
können noch die Sternpunkte verkleinert werden, um den Blick auf den
Nebel zu konzentrieren. |
Sternverkleinerung
Sterne sind auf fotografischen
Emulsionen nicht punktförmig, wie bei der visuellen Betrachtung. Je
nach Helligkeit der Sterne (und Genauigkeit der Nachführung),
handelt es sich um mehr oder weniger große Flächen. Insbesondere
bei sehr langen Belichtungszeiten und bei Ausschnittvergrößerungen
stören die mitunter großen weißen Flecken die Ästhetik
des Bildes.
Da nicht jeder Stern einzeln
bearbeitet werden kann, wird im Folgenden ein Verfahren beschrieben, wie
alle größeren Sterne gleichzeitig verkleinert werden können.
Hierbei wird besonderen Wert darauf gelegt, dass kleinere Sterne nicht
verschwinden (die Bildinformation soll ja nicht verfälscht werden!) und
dass keine Ränder um die Sterne entstehen.
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Der Hantelnebel vor und nach der Verkleinerung
der Sterne. Die großen Sterne dominieren das Bild und lassen den
Nebel in den Hintergrund treten. Bei den kleinen Sternen wird der Blick
direkt auf den Nebel gelenkt. |
Das Verfahren
Die im Folgenden genannten Befehle
gelten für Photoshop. In anderen Bildbearbeitungsprogrammen lassen
sich sicherlich analoge Befehle finden.
1. Auswahl - Farbbereich - Lichter
Es wird eine Auswahl der hellen Sterne getroffen.
Eventuell mitausgewählte helle Bereiche des Objektes müssen aus
der Auswahl entfernt werden.
2. Auswahl transformieren - verkleinern
Hierdurch werden die kleinen Sterne aus der
Auswahl entfernt, damit sie beim Verkleinern nicht verschwinden. Um wie viele
Pixel die Auswahl verkleinert wird ist von Bild zu Bild unterschiedlich
und muss ausprobiert werden. |
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3. Auswahl transformieren - ausweiten
Die Auswahl wird nun um einige Pixel (z.B.
5) mehr ausgeweitet, als sie vorher verkleinert wurde. Dadurch wird ein
dunkler Rand um die Sterne mit erfasst.
4. Filter - sonstige - Dunkle Bereiche
vergrößern
Der dunkle Rand wird nun in die hellen Bereiche
hinein interpoliert. Um wie viele Pixel vergrößert wird muss
wiederum ausprobiert werden. Hier sollte man vorsichtig vorgehen.
Eventuell wendet man das Verfahren auf die
verbliebenen großen Sterne noch mal an. |
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Diese beiden Bilder zeigen jeweils den
gleichen Ausschnitt aus den Bildern oben, bei der ursprünglichen Auflösung.
Es
handelt sich hierbei um den helleren Stern, etwas über der Mitte des
Nebels. Die Strukturen des Nebels werden bei der Verkleinerung des Sterns
fortgesetzt, so dass kein hässlicher Rand entsteht. |
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